Zum 520. Jubil&um des ersten gedruckten'kroatischen Buches Der Schatz der kroatischen Glagoliten Vor 520 Jahren oder genauer gesagt am 22. Februar 1483 wurde das erste kroatische Buch Misal po zakonu rimskoga dvora (Missale nach der Anordnung der rčmischen Kurie) gedruckt. Es war in kirchenslawischer Sprache kroatischer Redaktion geschrieben und zweifarbig, namlich in Schwarz und Rot, mit wunderschčnen Initialen und llluminationen gedruckt. Zugleich war es das erste gedruckte Buch im gesamten slawischen Siiden. Durch die vollendete Gestaltung der Buchstaben und die Schoanheit des Satzes und Druckes ist diese erste glagolitische Inkunabel das schonste aller in Glagoliza gedruckten Biicher, die vom 15. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts erschienen sind. Heutzutage sind noch 11, und zwar unvollstindige, Exemplare dieses ersten gedruckten kroati- schen Buches erhalten, von denen 6 in Kroatien und 5 im Ausland aufbewahrt werden. Das darunter vollstindigste Exemplar mit 218 Blšttern befindet sich in Sankt Petersburg. Zum Gedachtnis an den kroatischen Erstdruck feiert die National- und Universitštsbibliothek in Zagreb den 22. Februar als ihren Tag. aben Sie sich jemals darilber Gedanken gemacht, was H die Erfindung der Druckpresse der Menschheit gebracht hat? Freilich gab es schon vor dieser Erfindung Biicher, aber diese waren mit der Hand geschrieben. Sie wurden in Kidstem geschrieben und abgeschrieben, jedes war ein Unikat. Nur in gro&en Klosterschreibstuben kam es vor, dass ein und dasselbe Buch in mehreren Exemplaren abgeschrieben wurde, doch war das selten der Fall. Bei weitem hšufiger wurde nur ein einziges Exemplar angefertigt. Ein Buch war eine seltene Kost- barkeit,die sich nur ein reicher Adliger sowie Kloster- oder Pfarr- gemeinschaften leisten konnten. Mit dem Einsatz des Druckver- fahrens begannen die Biicher, immer mehr Adressen zu errei- chen, und damitfing auch jener Prozess an, den man gewčihnlich als Demokratisierung der Kultur bezeichnet. Das bedeutet also, Dr. Stjepan Damjanović Dragutin Staničić dass der Beginn des Buchdrucks in der Kulturgeschichte eines jeden Volkes ein wichtiges Datum darstelt. Glagolitische Inkunabeln, eine Eigentiimlichkeit der kroatischen Kultur Obgleich auđerhalb Europas Biicher schon friiher gedruckt wurden, verbinden die Intellektuellen in Europa die Anfange der Buchdruckerkunst doch mit dem Namen Johannes Gutenberg, denn seine zwischen 1442 und 1445 gedruckte Bibe/bedeutet tat- sachlich den Beqinn des Druckverfahrens mit beweglichen Let- tem. Sie hat 1.282 Seiten, und firihren Druck verwendete Guten- berg 290 grafische Zeichen. Ein wahrlich groBziigiger Beginn! Alle bis zum Ende des 15. Jahrhunderts gedruckten Biicher wer- den in der Fachwelt als Inkunabeln bezeichnet. Das Wort Inku- nabel ist aus dem lateinischen Ausdruck in cunabilis (in der Wiege) gebildet und wird mit Wiegendruck_iibersetzt, weil diese Biicher aus einer Zeit stammen, in der die Buchdru- ckerkunst sozusagen noch in den Kinderschuhen steckte Die Kultur eines jeden Volkes ist aufihre Inkunabeln stolz. Es ist jedoch nicht immer le- icht zu bestimmen, welcher nationalen Kultur eine Inkun- abel angehčrt. Wenn zum Beispiel ein Kroate in irgen- deiner westeuropšischen Stadt dzšnisa divevi q =m m S Ssi Si ZEE ni